Ein Autokauf ist meist eine spannende und nicht selten eine emotionale Angelegenheit. Um eine Kaufentscheidung zu treffen, mit der man auch nicht nur kurzfristig zufrieden ist, müssen zahlreiche Aspekte berücksichtigt und Entscheidungen getroffen werden: Kombi, SUV oder Kleinwagen, welches Modell, PS, Sonderausstattung, Farbe, Benziner oder Diesel etc. Über diese Detail- und Geschmacksfragen sollte jedoch vor allem die Zuverlässigkeit des Fahrzeugs stehen. Umfragen zufolge dominieren beim Autokauf immer noch pragmatische Gründe, insbesondere sparsame Fahrzeuge sind gefragt. Doch wie lassen sich Fehlinvestitionen vermeiden und ein Auto mit dem möglichst besten Preis-Leistungsverhältnis finden?
Fehlinvestitionen vermeiden
Wer sich ein neues Fahrzeug anschaffen möchte, will sein Geld vor allem gut investiert sehen. Nichts trübt die Freude an einem Fahrzeug mehr, als häufige Werkstattbesuche und unverhoffte Pannen aufgrund technischer Mängel. Wenn das Fahrzeug nach ein paar Jahren weiterverkauft werden soll, ist es zudem erstrebenswert, einen möglichst hohen Wiederverkaufswert zu erzielen. Um herauszufinden, welches Auto das beste Preis-Leistungsverhältnis bietet, müssen neben zahlreichen Fahrzeug-bezogenen Aspekten auch individuelle Ansprüche des Nutzers berücksichtigt werden.
Dass ein Koenigsegg CCXR Trevita, das wohl teuerste Serienauto der Welt, mehr Motorleistung hat, als ein Ford Fiesta bedarf keiner Erklärung. Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bedeutet erst einmal nichts anderes, als das der Preis die gebotene Leistung wert ist. Das, was ein Auto leisten kann bzw. leisten muss, unterscheidet sich von Fahrzeug zu Fahrzeug und auch von Fahrzeugführer zu Fahrzeugführer.
Verarbeitung und Zuverlässigkeit
Lange Zeit waren insbesondere deutsche Fahrzeugbauer, weltweit für hohe Qualität, Sicherheit und Wertigkeit bekannt. Heute können auch Autobauer anderer Länder mit diesem Niveau mithalten, während das Ansehen von deutschen Fabrikaten hierzulande, unter anderem durch den Abgasskandal, stark in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Daher ist es heute nicht mehr einfach möglich sich auf den Ruf einer Marke zu verlassen. Der Vorteil heute liegt vor allem in der schnellen Online-Vergleichbarkeit unterschiedlicher Fahrzeugmodelle. Es ist nicht mehr notwendig sich auf die Tests und Ergebnisse von Fachzeitschriften zu stützen, Ergebnisse von unterschiedlichen Testern lassen sich kostenlos im Internet abrufen.
Tatsächliche Kosten beachten
Regelmäßig werden Fahrzeuge von unterschiedlichen Testern auf ihre Zuverlässigkeit geprüft. Auch Umfragen zur Zufriedenheit von Fahrzeughaltern können für die Entscheidungsfindung mit herangezogen werden. Während sich die Tests auf harte Fakten stützen, etwa die Mängel welche bei Fahrzeugen innerhalb der Hauptuntersuchungen festgestellt werden, können sich bei Umfragen auch Wartungsmängel auf das Ergebnis auswirken, welche ausschließlich dem Fahrzeughalter zuzuschreiben sind und nichts mit der Konstruktion des Fahrzeugs zu tun haben. Die unterschiedlichen Tester, beispielsweise der ADAC oder die DEKRA, berücksichtigen bei den Tests die tatsächlichen Kosten eines Fahrzeugs, die naturgemäß über dem reinen Kaufpreis liegen. Hierzu zählen Fixkosten wie Steuern und Versicherung ebenso wie Werkstatt-, Inspektions- und Betriebskosten sowie den Wertverlust des jeweiligen Fahrzeugs.
Wer seinen vermeintlichen Traumwagen einmal erleben möchte, obwohl das Preis-Leistungsverhältnis eine Investition nach einer genauen Betrachtung eher unrentabel macht, für den stellt die Kurzzeitmiete eine Alternative dar. So kann man unter Umständen auch herausfinden, ob das jeweilige Fahrzeug nicht doch sein Geld wert ist. Letzten Endes kann ein gutes Preis-Leistungsverhältnis teilweise auch subjektiv begründet werden.
Wie lässt sich das Preis-Leistungsverhältnis bestimmen?
Um die Kosten unterschiedlicher Fahrzeuge untereinander vergleichbar zu machen, werden bestimmte Standardwerte vorausgesetzt. Dies sind unter anderem eine durchschnittliche Haltedauer von fünf Jahren mit einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometern. Auch muss jeweils berücksichtigt werden, ob es sich um eine Diesel- oder Benzinvariante des Modells handelt. Jeder kann seine individuellen Autokosten mittels des ADAC Autokostenrechners ermitteln. Weiterhin spielen zahlreiche Kriterien eine Rolle bei der Beurteilung, ob die Kosten des Fahrzeugs (Anschaffungskosten und laufende Kosten) in einem guten Preis-Leistungsverhältnis stehen. Sind häufige Motor- / Getriebeschäden bekannt? Wie schnell gehen Kleinteile (Lampen, Schalter etc.) defekt? Da diese Informationen erst einmal ermittelt werden müssen, liegen umfangreiche und belastbare Tests zu bestimmten Fahrzeugmodellen erst einige Jahre nach Markteinführung vor.
Besseres Preis-Leistungsverhältnis bei Gebrauchtwagen
Selbstverständlich ist es ein Unterschied, ob man nun einen Neuwagen oder einen Gebrauchten zu einem bestmöglichen Preis-Leistungsverhältnis erwerben möchte. Während Neuwagen ohnehin einen hohen Wertverlust innerhalb des ersten Jahres erfahren, sind gute Gebrauchte mitunter viele Jahre ohne großartige Mängel unterwegs. Es kann sich daher durchaus finanziell lohnen, sich auf Gebrauchtwagenbörsen von Audi, Mercedes, BMW und Co. umzusehen, wenn man keinen Anspruch an ein neues Fahrzeug hat.
Bei Neuwagen Barzahler-Rabatt in Anspruch nehmen
Auch wenn die Kosten für ein Neufahrzeug in keinem Verhältnis zu einem Jahreswagen / Gebrauchtwagen stehen, wer unbedingt einen Neuwagen kaufen möchte, kann den Preis meist verhandeln und die Kosten reduzieren. Mit ein wenig Verhandlungsgeschick lassen sich in vielen Fällen zwischen 10 und 20 Prozent des Listenpreises einsparen, beispielsweise durch einen Barzahler-Rabatt.
Wer das Fahrzeug finden möchte, welches am besten zu den eigenen Ansprüchen passt, sollte sich mit der Entscheidung Zeit lassen und nicht beim vermeintlich erstbesten Schnäppchen zuschlagen. Je besser man zu einzelnen Fahrzeugmodellen informiert ist, desto leichter lässt sich eine Entscheidung treffen, die langfristig zufrieden macht.
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